Homepage → Selbststudienprogramme → SSP Nr. 39 von Audi aus der Kategorie: Konstruktion und Funktion
Medienbeschreibung
Das Selbststudienprogramm mit der Nummer 39 wurde von Audi im Februar des Jahres 1981 herausgebracht und hat 58 Seiten. Das Format ist DIN-A4, und das Heft hat ein Gewicht von 178 Gramm.
Quattro-Motor
Ladeluftkühlung
Elektronische Zündanlage
Funktion
Informationsgeber
Zündverteiler und Steuergerät
Kraftübertragung
Schaltmöglichkeiten der Differentialsperren
5-Gang Schaltgetriebe 016 Allrad
Verteilergetriebe mit Differentialsperre
Kardanwelle
Hinterachsantrieb mit Differentialsperre
Fahrwerk
Hydraulischer Bremskraftverstärker und Servolenkung
Funktion
Ölbehälter mit Filter
Stromregler mit Druckspeicher
Servolenkung
Funktion in Neutralstellung
Funktion bei Linkseinschlag
Funktion bei Rechtseinschlag
Hydraulischer Bremskraftverstärker
Funktion
Druckabhängiger Bremskraftregler mit hydraulischer Sperre
Funktion
Der Audi Quattro ist ein schnellaufendes Grand Tourismo-Fahrzeug mit dauerndem Allradantrieb. Er ist mit einem 5 Zylinder-Turbomotor 147 kW (200 PS) ausgerüstet und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h.
Durch die gleichmäßige Verteilung der Antriebskräfte auf beide Achsen wird ein Durchdrehen der Antriebsräder beim starken Beschleunigen weitgehend verhindert. Zwei zuschaltbare Differentialsperren sorgen auch bei extremen Betriebsbedingungen für die Erhaltung des Vortriebs. Das Hochleistungsfahrwerk ermöglicht hohe Kurvengeschwindigkeiten und bringt Sicherheitsreserven in den Grenzbereichen. Großdimensionierte Faustsattel-Scheibenbremsen an allen vier Rädern sorgen für eine gute Bremsverzögerung. Eine neue Servolenkung und ein hydraulischer Bremskraftverstärker sind serienmäßig eingebaut.
Bild
Verweis
Die genauen Reparatur- und Einstellanweisungen finden Sie im Reparaturleitfaden „Audi Quattro“ in den entsprechenden Reparaturgruppen.
Der Quattro-Motor mit einer Leistung von 147 kW (200 PS) ist eine Weiterentwicklung des 5 Zylinder-Turbomotors vom Audi 200 5T. Die Mehrleistung von 22 kW (30 PS) wurde durch folgende Maßnahmen erreicht:
Elektronische Zündanlage
Sie erfaßt über Informationsgeber den jeweiligen Betriebszustand des Motors und ermittelt aus diesen Signalen mit einem elektronischen Steuergerät immer den leistungs- und verbrauchsoptimalen Zündzeitpunkt.
Abgasanlage
Sie entspricht im Konstruktionsprinzip der Abgasanlage des Audi 200 5T. Der Rohrdurchmesser wurde jedoch von 60 mm Ø auf 65 mm Ø vergrößert, uni dem größeren Abgasstrom infolge der höheren Motorleistung gerecht zu werden.
Zeichnung
Ansauganlage
Der Drosselklappenstutzen wurde einflutig gestaltet und vorn am Saugrohr angeordnet. Dadurch sind nur wenige Umlenkungen nötig. Die Stauscheibe im Luftmengenmesser wurde von 80 mm Ø auf 76 mm Ø verkleinert. Damit wurde der Ringspalt zwischen dem Kegel und der Stauscheibe vergrößert und somit dem erhöhten Luftbedarf von ca. 20% angepaßt.
Ladeluftkühlung
Der Ladeluftkühler ist so angeordnet, daß möglichst viel Fahrtwind durch den Kühler strömt. Dadurch wird die Ladelufttemperatur erheblich abgesenkt.
Die Leistungssteigerung beim Quattro-Motor gegenüber dem 5 Zylinder-Turbomotor vom Audi 200 5T wurde in erster Linie durch die Ladeluftkühlung erreicht.
Zeichnung
Fahrtwind Ladeluftkühler Frischluft Vollastschalter Leerlaufschalter zum Abgasrohr
So funktioniert es
Die vorverdichtete und stark erwärmte Ladeluft wird durch den Ladeluftkühler gedrückt und dabei vom Fahrtwind gekühlt. Dadurch wird die Ladelufttemperatur um ca. 40 - 50 °C abgesenkt. Das bedeutet, die vorverdichtete und gekühlte Ladeluft wird mit einer größeren Dichte in die Zylinder gedrückt.
Diagramm
Ladedruckverlauf
Durch die Absenkung der Ladelufttemperatur konnte der maximale Ladedruck von 1,6 bar beim 5 Zylinder-Turbomotor auf 1,9 bar beim Quattro-Motor erhöht werden. Damit wurde eine wesentlich bessere Füllung der Zylinder erreicht. Das führt bei gleichzeitiger Erhöhung der Kraftstoffzugabe zur Erhöhung des Drehmomentes und somit zur Steigerung der Leistung.
Um eine optimale Anpassung des Zündwinkels an alle vorkommenden Betriebszustände zu erreichen, und damit die Ladeluftkühlung sinnvoll zu nutzen, ist eine elektronische Zündanlage eingebaut.
Bilder
TSZ-Schaltgerät Zündverteiler Zündspule Geber für Motordrehzahl Geber für Bezugsmarke Steuergerät Schlauchleitung für Saugrohrdruck Leerlaufschalter Geber für Ladelufttemperatur
Das ist neu
Das TSZ-Schaltgerät wird bei der elektronischen Zündanlage vom Steuergerät angesteuert. Der Hallgeber im Zündverteiler erzeugt pro Verteilerwellenumdrehung ein Signal für das Steuergerät. Dieses Signal wird zum Ausblenden jedes zweiten Bezugsmarkensignals benötigt. Die Zündverstellung wird vom Steuergerät übernommen. Die Verstelleinrichtung im Zündverteiler ist daher entfallen. Der Verteilerläufer hat einen breiteren Kontakt, damit die Zündspannung auch bei größeren Zündwinkeln übertragen werden kann.
Bauteile des elektronischen Zündsystems
Geber für Motordrehzahl
Er wird von den Zähnen des Anlasserzahnkranzes angesteuert.
Geber für Bezugsmarke
Er wird von einem Stift am Schwungrad angesteuert.
Leerlaufschalter
Er wird von einem Hebel an der Drosselklappenwelle betätigt.
Geber für Ladelufttemperatur
Er wird von der Ladeluft im Saugrohr durchströmt.
Geber für Saugrohrdruck
Er ist im Steuergerät angeordnet und wird mit Saugrohrdruck beaufschlagt.
Steuergerät
Es ermittelt aus den Signalen der Informationsgeber den optimalen Zündzeitpunkt und steuert das TSZ-Schaltgerät.
...